Ein Klassiker im Fach Handarbeit für Mädchen war das Herstellen eines Etuis für Stricknadeln. Dabei konnten stickend und nähend allerlei Stiche geübt werden.
Mein Etui gibt es noch und wurde inzwischen von mir auch wieder mit Nadelspielen bestückt, in halben Nummern ansteigend, angefangen mit Nadelstärke 3. Bei 5 war dann Schluss, obschon erst fünf von neun Fächern gefüllt waren: für stärkere Nadeln wurde das Etui nicht geplant.
Es war eine Zeit, in der mit Nadelstärke 2 oder 2½ gestrickt wurde, wie ein Blick in Strickhefte aus den Fünfzigerjahren bestätigt. Damals war das Stricken noch eine Notwendigkeit: Es ging darum, tragbare Kleidung für die Familie herzustellen.
Dann kamen die Achzigerjahre. Stricken wurde zur Modesache, die Garne immer dicker und wilder, Nadeln waren auch in Stärke 12 oder 15 erhältlich. Tragbar waren die damit schnell hergestellten Stricksachen allerdings längst nicht immer.
Und siehe da: Aktuell gibt es auf dem Markt wieder eine grosse Palette von hochwertigen feinen Garnen, für die Nadelstärken von 2¾ bis 3¼ empfohlen wird: Ja, inzwischen gibt es im tiefen Bereich sogar Viertelnadeln! Und mit gut erhaltenen Strickheften aus den Fünfzigerjahren lässt sich gerade ziemlich viel Geld verdienen...