FRIEDEL hat erst im hohen Alter angefangen zu stricken, als sie ihre Begeisterung fürs Gärtnern und Wandern nicht mehr ausleben konnte. Sie hat dann ausschliesslich Vierecke gestrickt, aus denen sie und ihr Mann mit grossem Vergnügen Decken komponiert haben. Die beiden haben sich 1927 in Dessau am Bauhaus kennengelernt, wo Friedel im Vorkurs bei Gunta Stölzl Weberei und bei Paul Klee Farbenlehre belegt hat. Sie folgte ihrem Mann nach Zürich, wo die junge Familie 1931 in die Siedlung Neubühl in Wollishofen eingezogen ist. Diese steht als intaktes Zeugnis des Neuen Bauens seit 2010 unter Denkmalschutz (Foto: Walter Mittelholzer, 1932). Bei der Decke von Friedel, die heute noch bei einer ihrer Töchter in Gebrauch ist, springt die Zusammenstellung der Farben ins Auge: ein wenig Bauhaus steckt wohl auch in diesem Werk!