In der Basler Zunft zu Safran sind unter den historischen Handwerken und Gewerben auch die Handschuhlismer, Hosen- und Strumpflismer und Strumpffabrikanten aufgeführt. Im späten 16. Jh. haben dort sechzehn Strickermeister das Zunftrecht erlangt. Frauen waren in den Zünften nicht zugelassen, das Lismen war also reine Männersache.
So lässt sich etwa im Historischen Familienlexikon der Schweiz ein Elias Müller finden, geboren 1708, Beruf: Strumpflismer. Auch Männer mit anderen Berufen haben im Nebenerwerb bis weit ins 19. Jh. gestrickt, so auch der Deutsche Dachdecker Franz Falke, der jeweils in den Wintermonaten als Saisonstricker arbeitete, bis er 1895 eine eigene Strickerei zur Herstellung von Strumpfwaren gründete. Aus dem Handwerksbetrieb entwickelte sich bis heute eines der führenden Unternehmen für Strumpfwaren.
Lismen als Frauensache? Dazu ein Zitat von Ebba D. Drolshagen aus ihrem Buch "Zwei rechts, zwei links", in dem sie sich mit der Kulturgeschichte des Strickens auseinandersetzt (siehe Bibliothek): "Handstricken wurde erst weiblich, als es sich finanziell kaum noch lohnte."